Psychotherapie

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Was versteht man unter „Tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie“?

Die Tiefenpsychologie betont allgemein die Bedeutung von zwischenmenschlichen Beziehungen und Konflikten, desintegrierten Wünschen und Motiven sowie die Bedeutung der individuellen Biografie bei der Entstehung von psychischen Störungen. Somit will sie nicht nur die Symptome an der Oberfläche lindern, sondern die personalen Gründe und psychodynamischen Ursachen hinter diesen Störungen behandeln. Verschiedene Studien geben Hinweis darauf, dass ein solches Vorgehen für den Patienten besonders nachhaltig ist.

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ging als Modifizierung und Weiterentwicklung aus der Psychoanalyse hervor. Weiter gehören heute auch frühere Vertreter der sogenannten humanistischen Therapien, wie z.B. die Gesprächspsychotherapie, zur Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie. Insgesamt lässt sich sagen, dass unter dieser Bezeichnung auch verstärkt integrative und ganzheitliche Konzepte verwirklicht werden.

 

Bei welchen Symptomen kann die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie helfen?

Psychische Störungen können sich in unterschiedlichen Beschwerdebildern ausdrücken, häufig erleben Betroffene auch mehrere der folgenden Symptome gleichzeitig. Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie kann bei der Bewältigung von Symptomen helfen, wie insbesondere:

Emotionale Beschwerden wie z.B. starke Stimmungsschwankungen oder Depressionen mit Gefühlen von Leere und Hoffnungslosigkeit.

Ängste wie z.B. Panikattacken, die Angst an einer schweren Krankheit zu leiden (Hypochondrie) oder spezifische Phobien. Anhaltende Ängste und Sorgen bzgl. verschiedenster Ereignissen und Gefahren in Ihrem Leben.

Soziale Konflikte & soziale Ängste/Phobien. Häufige oder stark beeinträchtigende Konflikte mit anderen Menschen, ohne dass Sie dies beabsichtigen. Zwischenmenschliche Abhängigkeit und starke Angst vor Trennung oder Verlust eines Menschen. Prüfungsängste und soziale Phobien wie die Angst vor freien oder auch geschlossenen Plätzen, aber auch vor dem Sprechen oder Essen in der Öffentlichkeit.

Chronische oder häufig wechselnde körperliche Beschwerden oder Schmerzen in unterschiedlichen Bereichen wie z.B. dem Nerven-Sinnes-System, dem Herz-Kreislauf- System oder dem Magen-Darm-Trakt.

Körperliche Auffälligkeiten wie z.B. Essstörungen, nicht organisch bedingte Schlafstörungen und nicht organisch bedingte sexuelle Probleme.
Schwierigkeiten, eigene Gefühle differenziert zu erleben oder zu kommunizieren.

Negatives Selbstwertgefühl bzw. Selbstbewusstsein wie z.B. das Gefühl, ungenügend zu sein oder kein Gespür dafür zu haben, was einem persönlich wichtig ist und was nicht.

Einschränkungen der Selbstregulierung durch z.B. Zwänge, hohe Reizbarkeit, Kontrollverlust oder selbstverletzendes Verhalten.

Störungen der Wahrnehmungs- und Denkfunktionen wie z.B. „Flashbacks“, Konzentrationsstörungen oder auch Gedächtnisstörungen.

 

Was ist der Unterschied zwischen Psychotherapeuten und Psychologen, Psychiatern, Neurologen Heilpraktikern oder Coaches?

Ein Psychotherapeut hat einen Universitäts-Abschluss in Psychologie oder Medizin und eine langjährige psychotherapeutische Zusatzausbildung zum Psychotherapeuten mit Approbation (psychologische bzw. ärztliche Psychotherapie).

Ein Psychologe hat ein Psychologie-Studium absolviert. Früher war der Abschluss in der Regel ein Diplom, nach der Studienreform ist heute die Bezeichnung meist Master bzw. Bachelor.

Ein Psychiater ist ein Mediziner mit einem Facharzt in Psychiatrie. Die Psychiatrie beschäftigt sich aus medizinisch wissenschaftlicher Perspektive mit der Diagnose, Erklärung und Therapie von psychischen Störungen. Sie ist besonders relevant bei schwereren Störungen und im Hinblick auf die krankhafte Veränderung von neurobiologischen bzw. hormonellen Stoffwechselprozessen.

Ein Neurologe ist ein Mediziner mit einem Facharzt in Neurologie. Während die Psychiatrie auch verstehende Ansätze zur Therapie von psychischen Störungen integriert, konzentriert sich die Neurologie vorwiegend auf die neurobiologischen Funktionen des Nervensystems.

Zum Heilpraktiker für Psychotherapie ist keine spezifische Ausbildung vorgeschrieben. Dies kann kritisch betrachtet werden, birgt aber auch die Möglichkeit zu einer freieren therapeutischen Arbeit. Der Heilpraktiker für Psychotherapie hat die staatliche Erlaubnis zur beschränkten Ausübung und Abrechnung psychotherapeutischer Tätigkeiten.

Coach ist eine rechtlich ungeschützte Bezeichnung für Vertreter einer Vielzahl von Trainings- und Beratungskonzepten.